Bei der Gründung einer Einrichtung steht die Frage am Anfang: Warum mache ich das, was ich mache? Aus welcher Motivation heraus entsteht der Wunsch? Was bedeutet die Gründung für mein Leben?
Und nein, hier geht es nicht um die Unternehmensgründung als solche, sondern darum, warum dieser Punkt so wichtig für die darauffolgenden Jahre ist. Wir wollen dir zeigen, wie diese ursprüngliche Motivation für ein stabiles Team und den Zusammenhalt sorgen kann.
Persönliche Erfahrungen leiten uns auf unserem Weg. Durch sie entscheiden wir uns für oder gegen Dinge. Gründe ich die Einrichtung jetzt oder nicht? Oft steck da viel Herzblut drin, das in den nächsten Jahren gebraucht wird, weil aller Anfang schwer ist und das Projekt viel Energie benötigt. Das Grundlegende aber: Ich gründe die Einrichtung aus einer inneren Motivation, meiner persönlichen Überzeugung heraus. Und genau das ist es, was dieser Artikel beschreibt. Wie erinnere ich mich auch nach vielen oder auch wenigen Jahren daran und nutze das für die Leitung meiner Einrichtung?
Die Grundlage dafür bietet das Modell des “Golden Circle” (dt. Goldener Kreis) von Simon Sinek. Mithilfe von drei einfachen Fragen soll der Kern eines Projektes oder Vorhabens, wie zum Beispiel die Gründung einer Einrichtung und die eigene Motivation dahinter gefunden werden. Sinek sagt, durch seine drei Fragen werden Menschen, die gleiche Ideen vertreten, abgeholt und inspiriert.
Das Modell des Golden Circle
Der „Golden Circle“ besteht aus 3 Kreisen, die ineinander liegen. Der äußere Kreis beschreibt dabei das „Was?“ („What?“), der mittlere Kreis das „Wie?“ („How?“) und der innere Kreis, das „Warum?“ („Why?“).
Die meisten Menschen kommunizieren von außen nach innen. Das bedeutet, wenn sie über ihr Projekt und ihre Idee sprechen, beantworten sie zuerst die Frage „Was?“ – sie tun und dann „Wie?“ – sie es tun. Erst zuletzt beantworten sie die Frage „Warum?“ – sie es tun. Laut Sinek ist dies die falsche Herangehensweise, um Menschen für etwas zu begeistern, sie zu inspirieren. Was jemand macht, verrät nichts über die emotionalen Beweggründe – Warum es gemacht wird schon.
„If you talk about what you believe, you will attract those who believe what you believe.“
Simon Sinek
Das „Warum“
Sineks Idee: Starte mit dem „Warum?“. Dabei geht es um eine Motivation, die ganz individuell in jeder Person liegt. Warum bist du überzeugt von der Sache, die du tust, warum lebst du diese? Dabei geht es vor allem darum, emotionale Aspekte zu teilen, die eine Art „Herzensangelegenheit“ darstellen. Warum hast du die Einrichtung gegründet? Warum bist du diesen Schritt gegangen? Was lag dir vor der Gründung aber auch währenddessen und noch heute am Herzen und treibt dich an?
Die Auswirkungen des „Warum?“
Das “Warum?” kann in dir selbst durch die Erinnerung an den Ursprung eine Motivation auslösen und dich in deinen Entscheidungen leiten. Diese Werte und Grundsätze, die aus deinem persönlichen “Warum?” entstehen, sollten idealerweise im Leitbild des Trägers verankert sein. Sie sind handlungsleitend und tragend für den gesamten Träger. Sie legen Maxime für alle weiteren Prozesse und geben ein klares Verständnis von der individuellen Ausrichtung des Trägers/ der Einrichtung.
Zusätzlich kann es eine Wirkung auf deine Mitarbeiter*innen haben, indem es motivierend und inspirierend wirkt. Denn genau dieses „Warum?“ steht für den Einfluss, den wir auf andere Menschen und somit die Gesellschaft haben wollen. Verinnerlichen andere dieses „Warum?“ und stimmen mit der Einstellung überein, sorgt es für Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit. Dadurch kann das „Warum?“ zur gelebten Leitlinie für den ganzen Träger werden.
Verinnerlichen alle Mitarbeiter*innen dieses “Warum?” und fühlen sich damit verbunden, stärkt das ihre Arbeitsmotivation. Gleichzeitig wird ein Team geformt, das aus der gleichen Motivation heraus arbeitet.
Auch für den Einstellungsprozess hat das “Warum?” Vorteile. Es klärt: Wen stellen wir an? Welche Personen sind für unsere Einrichtung geeignet? Aber eben auch nach welchen Grundprinzipien gearbeitet wird und was für alle Personen in der Einrichtung handlungsleitend ist. So kann eine Person ausgewählt werden, die deiner Vorstellung entspricht und gemeinsame Werte vertritt.
Du kennst dein “Warum?” fragst dich jetzt aber, wie du das in dein Team überträgst? Du willst wissen, wie du das in deinem Leitbild verankern kannst? Dein Verhaltenskodex soll dein “Warum?” widerspiegeln und im pädagogischen Alltag gelebt werden?
Wenn Du dein Grundmotiv finden willst, deine Werte lebendiger gestalten oder stärker in deinem Team verankern möchtest, kontaktiere uns telefonisch oder nutze das Kontaktformular auf dieser Seite.
Simon Sineks berühmtes Video, indem er sein Modell präsentiert, findest du hier: https://www.ted.com/talks/simon_sinek_how_great_leaders_inspire_action?language=de&subtitle=de